Ein Unterrichtsentwurf mit dem Jahreszeitengedicht  von Lauritz Benner

 
Unterrichtsentwurf: Joanna Blaszczyk, NKJO Radom. Bearbeitung: Ewa Turkowska
   
Der Text wurde nicht veröffentlicht. Beim Zitieren geben Sie die Namen der Autorinnen und die Adresse der Web-Seite an.
Abkürzungen:
SF - Sozialform
FU – Frontalunterricht
PL – Plenum
GA – Gruppenarbeit
PA – Partnerarbeit
EA – Einzelarbeit
L – der Lehrer, die Lehrerin
S, Sch – der Schüler, die Schüler
LV - Leseverstehen

HV – Hörverstehen

1. Text und Begründung der Textwahl

Lauritz Benner

 

Jahreszeitengedicht

Winter, lass mich einen Schneemann bauen
und ihm dann den Po verhauen
und auf Schlitten fahren, Schneeball werfen
und dann geh’ ich niemand auf die Nerven.

 

Oh du schöner Frühling, lass mich deine Farben sehen
und unter Sonnenschein nach Hause gehen.
Im Frühling kommen Blumenraus,
darum bin ich nicht im Haus.

 

Im Sommer gehn wir in den Garten
und spielen mit alten Karten
und die Sonne scheint,
darum auch die Kälte weint.

 

Im Herbst keltern wir den Wein,
und der schmeckt auch fein.
Das Laub liegt auf der Erde,
damit es Winter werde.

 

Das Gedicht „Jahreszeitengedicht”, von Lauritz Benner geschrieben, ist sprachlich und formell einfach. Dieses Gedicht gehört zu der beliebten Art der Naturlyrik. Die Struktur dieses Gedicht ist auch einfach und überschaubar. Das Gedicht zeichnet sich durch einfache Sprache aus. Die Lexik ist einfach, sie gehört zum Grundwortschatz der Anfänger. Das Gedicht „Jahreszeitengedicht” kann von Lernenden in jedem Alter gern gelesen werden. Die Thematik des Gedichts ist angenehm und immer aktuell, deshalb kann es den Schülern gefallen und kann zur weiteren Arbeit motivieren. Jeder kann aus seiner Perspektive und Lebenserfahrung viel von einzelnen Jahreszeiten sagen. Der Wortschatz ist einfach und ermöglicht die Verständigung zum populären Thema „Wetter”. Dieses Thema gehört zum festen Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts. Das Gedicht eignet sich also gut sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Das Hauptthema sind die Jahreszeiten. Das Gedicht besteht aus vier Teile. Jeder Teil stellt andere Jahreszeit dar. Jede Strophe besteht aus vier Versen. In diesem Gedicht gibt es viele Reime, z.B. bauen – verhauen, werfen – Nerven oder scheint – weint. In diesem Gedicht werden verschiedene Tätigkeiten dargestellt, die man im allen Jahreszeiten machen kann. Der Autor zeigt in seinem Gedicht die Veränderungen in der Natur. Die einfache Sprache und Struktur des Gedichts ermöglichen den Schülern die kreative Textproduktion (das Schreiben des Parallelgedichts).
Das Gedicht erfüllt mehrere textbezogene, schülerorientierte unterrichtsbezogene Kriterien der Textauswahl. Es eignet sich zur Wortschatzarbeit. Es ist für die Behandlung im Deutschunterricht sehr gut geeignet.


2. Unterrichtsentwurf

Praktikantin: Joanna Błaszczyk

Klasse: 2.

Schultyp: Lyzeum

Unterrichtsjahr: 2.

Wochenstundenzahl: 2

Schülerzahl: 14

Sitzordnung: Tische in drei Reihen hintereinander.

Thema: Lauritz Benner „Jahreszeitengedicht” – Arbeit mit einem literarischen Text.

Grobziel: Entwicklung des freien Sprechens und kreativen Schreibens.

                Einführung und Einübung  des Wortschatzes zum Thema: Jahreszeiten

Zeit

Unterrichtsphasen

Lernziele

Interaktionen

SF

Materialien/Medien

 

13'

 

Vorbereitung- und Einführungsphase

 

Einführungs zum Thema „Jahreszeiten”, lexikalische Vorentlastung.

Die Lehrerin hält in der Hand eine bunte Schachtel mit verschiedenen Bildern. Jedes Bild zeigt etwas Charakteristisches für jede Jahreszeit (eine Sonne, eine Blume, einen Schneemann, ein Blatt usw.).

Die Schüler losen ein Bild aus der Schachtel. Diese Schüler, die zß. die Blume gelöst haben, bilden eine Gruppe. Nach diesem Muster bilden die anderen ihre Gruppen. Es sollen 4 Gruppen entstehen.

Dann fragt die Lehrerin die Schüler „Worüber werden wir heute sprechen?”. Die Schüler geben ihre Vorschläge.

Dann verteilt die Lehrerin den Schülern die Umschlage mit einer Aufgabe. In jedem Umschlag befindet sich ein Kreuzworträtsel. Die Lösung des Kreuzworträtsels ergibt den Namen einer Jahreszeit. Die Lehrerin überprüft mit den Schülern die Rätseln. Die Schüler zeigen allen die Lösung. 

Jeder Sch. aus jeder Gruppe sagt etwas über seine Jahreszeit in Plenum  (z.ß Assoziationen, Erinnerungen usw.)

 

FU

 

 



 

 

GA

 

 

 

PL

 

Schachtel mit Bildern 

 

 

 

 

  

Umschläge mit Kreuzworträtseln

(Anlage 1)

6'

Phase der Textpräntations und Texterarbeitung

Intensives Leseverstehen

Jede Gruppe bekommt von der Lehrerin Briefumschläge. Darin befinden sich Strophen des zerschnittenen Gedichts. Die Sch. sollen diese vier Strophen in die richtige Reihenfolge bringen.

Wenn die Schüler fertig sind, präsentiert die Lehrerin dieses Gedicht an der Tafel.

 Dann liest ein Schüler aus jeder Gruppe eine Strophe des Gedichts laut vor, die seine Jahreszeit betrifft.

Die Schüler erfragen die unbekannten Wörter. Die Lehrerin erklärt den nötigen Wortschatz.

Die Lehrerin fragt die Schüler: „Was können wir  in einzelnen Jahreszeiten machen?” Die Schüler antworten anhand des Textes.

GA

 

PL

 
EA

PL

Briefumschläge mit den Strophen des Gedichts

Tafel

 

11'

 

Interpretationsphase

 

Entwicklung des produktiven Fertigkeiten

(Sprechen, Schreiben)

Die Lehrerin fragt die Schüler, wie ihnen dieses Gedicht gefallen hat. Die Schüler sagen ganz spontan ihre Meinung.

Die Lehrerin schreibt an die Tafel zwei Fragen:

 1)       „Welche Jahreszeit magst du am besten?”

2)      „Was machst du im ... (Winter, Frühling, Sommer, Herbst)”?

 

Die Lehrerin hängt an die Tafel vier Oberbegriffe mit Namen der Jahreszeiten.

Die Antworten auf die erste Frage werden von Sch. auf lose Zettel schreiben. Dann sie sollen diese Zettel an die Tafel zur richtigen Spalte kleben.

Die L. führt ein kurzes Gespräch zur Frage Nr. 2.

 

PL

 

  

EA

 

 

 

 

PL

 

Tafel

 lose Zettel

Heft

Oberbegriffe

15'

Textverarbeitung- und Übungsphase

Festigung den neuen Wortschatzes.

Entwicklung des kreativen Schreibens.

Jede Gruppe bekommt von der Lehrerin das Gedicht. Die Sch. arbeiten in Gruppen. In jeder Strophe sind einige Wörter falsch geschrieben, oder sie haben nicht alle Buchstaben. Die Sch. sollen das richtig ergänzen.

Dann werden die Ergebnisse der Arbeit im Plenum präsentiert.

Die Lehrerin erklärt die nächste Aufgabe. Die Sch. sollen jetzt in Paaren ihre Gedicht e zum Thema "Jahreszeiten" schreiben. 
Sie bekommen von der L. das Arbeitsblatt zum Schreiben des Gedichts.

Dann werden die Ergebnisse der Arbeit im Plenum präsentiert.

 

GA

 

PL

 PA

FU

Gedicht mit falsch geschriebenen Wörtern

(Anlage 2)

 

Arbeitsblatt zum Schreiben des Gedichts (Anlage 3)

 

3. Anlagen

Anlage 1:

4 Kreuzworträtsel

Napisz po niemiecku/ Schreibe auf Deutsch:

A:

1.       kapelusz

2.      deszcz

3.      spacer

4.      kolory

5.      kasztan

6.      liść

 

 

B:

1.       słońce

2.      dyskoteka

3.      ciepło

4.      niebo

5.      morze

6.      plaża

  

C:

1.       biały

2.      narty

3.      sanki

4.      zimno

5.      czapka

6.      grudzień

 

 
D:

1.       luty

2.      kwiecień

3.      kwiaty

4.      króliczek wielkanocny

5.      miłość

6.      jajko

7.      kolory

8.      trawa





Losungen:

Anlage 2

Gedicht mit falsch geschriebenen Wörtern

 

Lauritz Benner

Jahreszeitengedicht

W... n.... e... , lass mich einen S ...h.... e.... m.... n...  bauen
und ihm dann den Po verhauen
und auf S.... h... i... t ....n fahren, S.... h ...e ....b .....l  werfen
und dann geh’ ich niemand auf die Nerven.

 

Oh du renöhcs gnilhürF, lass mich deine nebraF sehen
und unter  niehcsnennoS nach Hause gehen.
mI gnilh
ürF nemmok suarnemulB,
darum bin ich nicht im suaH.

 

Im S.... m... e...  gehn wir in den Garten
und spielen mit alten K... r... e...
u... d     die  S... n... e     s... h...... i..... t,
darum auch die K.... l.... e     weint.

 

Im tsbreH keltern wir den nieW,
und der schmeckt auch fein.
Das Laub liegt auf der Erde,
timad se retniW edrew.

 

Anlage 3

Arbeitsblätter zum Schreiben des Gedichts

 

 

Jahreszeitengedicht

Winter, lass mich einen Schneemann bauen
und .............................................
und ..............................................
und ............................................. .

Oh du schöner Frühling, lass mich deine Farben sehen
und .............................................. .
und..... ......................................... ,
und .... ......................................... .

Im Sommer gehn wir in den Garten
und ............................................
und ........................................... ,
und... ......................................... .

Im Herbst keltern wir den Wein,
und ......................................... .
und ... ...................................... ,
und ........ ................................. .

 

4. Didaktischer Kommentar

Das Thema des Unterrichts lautet: „Lauritz Benner: Jahreszeitengedicht – Arbeit mit einem literarischen Text”. Das Ziel der Stunde ist die Entwicklung des freien Sprechens und kreativen Schreibens und die Einführung und Einübung  des Wortschatzes zum Thema "Jahreszeiten".

In der Vorbereitungs- und Einführungsphase arbeiten die Schüler in vier Gruppen. Zuerst versuchen die Schüler das Thema des Unterrichts zu entschlüsseln anhand von verschiedenen Bildern, die die einzelnen Jahreszeiten darstellen. Dadurch werden die Schüler ins Thema eingeführt. Die Schüler sagen ihre Vermutungen in Bezug auf das Thema. Dann bekommen die Schüler von der Lehrerin Umschläge, in deren  die Kreuzworträtseln sich befinden. Die Schüler sollen erraten, welches Wort entsteht. Diese Übung weckt bei den Schülern Interesse und macht sie neugierig. Visuelle Stützen haben im Unterricht einen positiven Einfluss auf die Schüler. Außerdem dient diese visuelle Vorentlastung sehr gut zur Einführung der neuen Wörter und zur Aktivierung des vorhandenen Wortschatzes.

Als nächste Phase kommt die Textpräsentations und Texterarbeitung. Die Schüler bekommen von der Lehrerin Briefumschläge mit dem in Strophen zerschnittenen Gedicht. Die Aufgabe der Schüler besteht darin, die Strophen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Diese Art von Präsentation zwingt die Schüler zum aufmerksamen Lesen und entwickelt dadurch das intensive Leseverstehen. Dann wird den Text auf der Tafel präsentiert. Ein Schüler au jede Gruppe liest eine Strophe des Gedichts laut vor, die seine Jahreszeit betrifft. Beim Lesen des Gedichts üben die Schüler intensives Leseverstehen. Die Lehrerin stellt ein paar Fragen zum Wortschatz und zum Verständnis. Wenn ein Wort unbekannt ist, erklärt die Lehrerin es. Die Schüler arbeiten in Gruppen. Diese Sozialform zwingt alle Schüler zur aktiven Teilnahme an der Bewältigung der  Aufgabe.                                                          

In der Interpretationsphase stellt die Lehrerin ein paar Fragen. Die Schüler sagen ganz spontan ihre Meinung. Diese Aufgabe überprüft, ob die Schüler den Sinn des Gedichts erfasst haben. Die Interpretation des Textes wird als Anlass zum freien Sprechen in einer authentischen Kommunikationssituation genutzt. Die Schüler sagen ihre Meinungen zum Gedicht und benutzen die Sprache zum Mitteilen ihrer Einstellungen, so wie in der natürlichen sprachlichen Kommunikation. Die Lehrerin hängt an die Tafel vier Oberbegriffe mit Namen der Jahreszeiten. Außerdem schreiben die Schüler ihre eigene Meinungen auf die losen Zettel. Dann sollen sie diese Zettel in die richtige Spalte kleben.  Diese Aufgabe zwingt die Schüler zur selbständigen Produktion. Die Schüler können schreiben, welche Jehreszeiten  sie am besten mögen und was sie in dieser Zeit machen. Als letzte Phase kommt die Textverarbeitung und Übungsphase.  Jede Gruppe bekommt von der Lehrerin das Gedicht. Die Sch. arbeiten in einer Gruppe. In jeder Strophe sind einige Wörter falsch geschrieben, oder sie haben nicht alle Buchstaben. Die Schüler sollen das richtig ergänzen. Diese Form der Arbeit macht den Schülern viel Spaß. Durch den Einsatz von visuellen Stützen behalten die Schüler im Kopf die neuen Wörter für längere Zeit. In der letzten Übung schreiben die Schüler ihre Gedichte. Sie bekommen ein Arbeitsblatt zum Schreiben des Gedichts. Sie arbeiten in Gruppen. Die Aufgabe dürfte keine Probleme bereiten, denn der Lexik wurde in früheren Phasen erarbeitet. Die Schüler müssen ihre Phantasie wecken und auf Ideen bringen, um ihre Texte zu strukturieren.                                                                                                                                          

5. Bericht über den Unterrichtsverlauf

Der Unterricht fand in der zweiten Klasse des Sobieski Lyzeum in Radom statt. Die Schüler lernen  im zweiten Lernjahr Deutsch. Die Schüler arbeiteten noch nie mit literarischen Texten und hatten keine Erfahrung im Umgang damit. Die Arbeit mit einem literarischen Text ist für sie etwas Neues.

Am Anfang des Unterrichts waren die Schüler ein bisschen überrascht und erschrocken, dass wir heute mit dem Gedicht arbeiten werden. Aber schon bei der Vorbereitung- und Einführungsphase habe ich beobachtet, dass sie sehr aktiv sind und  die Aufgaben gern machen. Sie lösten das Kreuzworträtsel mit voller Hingabe. Die Schüler hatten auch keine größeren Probleme mit der richtigen Reihenfolge der Strophen des Gedichts. Während des Unterrichts herrschte eine nette Atmosphäre. Bei der Interpretationsphase hatten die Schüler die Möglichkeit, sich frei zu äußern. Eigentlich hatten sie keine Hemmungen und nahmen am Unterricht aktiv teil. Manche Schüler hatten Probleme mit den schriftlichen Antworten auf die Fragen. Die Lehrerin half diesen Schülern. Durch ein kurzes Gespräch hatten die Schüler Möglichkeit, die Meinungen ihren Kollegen kennen zu lernen. Das macht ihnen auch viel Freude. Die Schüler hatten sehr positiv auf die Ubung reagiert, wo die einige Wörter falsch geschrieben waren. Sie hatten ein wenig Angst, als ich gesagt habe, dass sie eigene Gedichte schreiben werden. Aber nachdem sie die Arbeitsblätter zum Schreiben des Gedichts bekommen haben, arbeiteten sie mit großen Lust.

Der Unterricht verlief in einer netten und stressfreien Atmosphäre. Die Angst vor dem Sprechen wurde abgebaut. Die Schüler wurden zur kreativen Arbeit ermuntert.  Die Schüler hatten die Möglichkeit in verschiedenen Sozialformen zu arbeiten. Durch verschiedene Sozialformen haben die Schüler ihre Hemmungen überwunden. Jeder Schüler wurde zur Arbeit motiviert. 

Aus meiner Sicht war die Stunde gelungen und die Ziele der Stunde wurden erreicht. Die Schüler waren nach dem Unterricht zufrieden.

SPIS TRESCI/ INHALT