Ein Unterrichtsentwurf mit dem Märchen Die Sterntaler von J. und W. Grimm

 






Unterrichtsentwurf: Katarzyna Kopyt. Bearbeitung: Ewa Turkowska 
Der Text wurde nicht veröffentlicht. Beim Zitieren geben Sie die Namen der Autorinnen und die Adresse der Web-Seite an. 

1. Text und Begründung der Textwahl

 

Die Sterntaler

Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben. Es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm eine mitleidige Frau geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und es so von aller Welt  verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann. Der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s“, und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann“. Da nahm es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror. Da gab es ihm seins. Und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald. Es war schon dunkel geworden, da kam noch ein Kind und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben, und zog das Hemd aus und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler. Und obwohl es sein Hemdlein weggeben hatte, so hatte es plötzlich ein neues aus allerfeinstem Linnen an. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

Text  „Die Sterntaler“ von Jacob und Wilhelm Grimm.  Quelle: Grimm J. und W. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm.   Verlag Werner Dausien- Hanau, 1961

Begründung der Textwahl

Der Name der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm ist in allen Ländern der Erde durch ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen bekannt . Die Gattung dieses Textes, der ich gewählt habe, ist auch das Märchen.
Das Thema dieses Märchens behandelt ein Leben des armen aber guten und frommen Mädchens. Obwohl es fast nichts hat, hilft es den anderen und bekommt einen hohen Preis.
Der Text von Brüdern Grimm erfüllt mehrere textbezogene, schülerzentrierte und lernzielbezogene Kriterien der Textwahl für den Deutschunterricht.
Er hat einen geringen Umfang, eine einfache, überschaubare Textstruktur und leicht erkennbare Problematik. Die Handlung ist einfach, deshalb kann man den Textinhalt leicht verstehen. Die Sprache des Textes ist auch relativ einfach.
Dieser Text kann von Lernern im Gymnasium und Lyzeum (Niveau der Sprachbeherrschung A2) ohne Probleme verstanden werden. Zum Verstehen des Textes brauchen sie keine besonderen landeskundlichen Kenntnisse. Die Thematik und die Gattung des Textes – das Märchen – sind den Schülern bekannt. Zur Arbeit an diesem Text brauchen die Schüler keine Erfahrung im Umgang mit literarischen Texten.
Dieses Märchen ist interessant für den Leser, lädt zur Meinungsäuβerung, Stellungnahme und Diskussion ein. Die Leser können sich mit den Figuren identifizieren (mit der Figur und dem Verhalten des Mädchens aus dem Text) und Interpretationen des Textes angeben. Wenn die Schüler an diesem Text arbeiten, haben sie auch die Möglichkeit der textproduktiven Arbeit. Sie können nach dem ersten und zweiten Abschnitt die Hypothesen bilden, antizipieren, wie die Geschichte weiter geht. Hier gibt es keine Leerstellen und keinen offenen Schluss, aber man kann die eigene Weiterführung der Geschichte schreiben. Die Lernenden können ihre Erfahrungen und Reflexionen über diesen Text mit Gefühlen verbinden. Dieser Text eignet sich deshalb zur Realisierung der erzieherischen Ziele. Obwohl der Text keine landeskundliche Relevanz hat, kann es als Anlass zur Vermittlung von literarischen Kenntnissen von dem Märchen dienen.
Die Schüler können kreativ am Unterrichtsgeschehen teilnehmen, deshalb ist dieses Märchen für die Behandlung im Deutschunterricht gut geeignet. 
 


2. Unterrichtsverlauf 

           Thema: „Die Sterntaler“ von J. und W. Grimm. Arbeit mit dem literarischen Text.
           Grobziel: Entwicklung des freien Sprechens und kreativen Schreibens; Vermittlung von ausgewählten Informationen über das Märchen.
           Typ der Schule: Lyzeum
           Klasse: 1.
          Unterrichtsjahr: 2.

          Wochenstundenzahl: 1
          Zahl der Schüler: 15
          Sitzordnung: Tische in 3 Reihen nebeneinander

 

ZEIT

UNTERRICHTSPHASE

LERNZIELE

INTERAKTIONEN/

UNTERRICHTSVERLAUF

SOZIALFORMEN

MEDIEN/

MATERIALIEN

 

2’

 

 

2’

 

 

 

4’

 

 

5’

Vorbereitungs- und Einführungsphase

 Die Schüler können Assoziationen zum Wort „Gutherzigkeit“ bilden
Die S
entwickeln das freie Sprechen.
Die Lehrerin kommt in den Klassenraum herein und begrüβt die Schüler.
Sie prüft die Anwesenheitsliste und schreibt das Thema der Stunde an die Tafel auf. Die Schüler schreiben dieses Thema in die Hefte.
Die Lehrerin hängt Karten mit Buchstaben an die Tafel. Sie wählt zwei Personen aus. Sie sollen diese Buchstaben ordnen. Ein Wort muss entstehen. Die anderen helfen. Die Schüler finden das Wort: „Gutherzigkeit“.
Die Lehrerin hängt eine Karte mit dem Cluster an die Tafel. Jeder, wer Cluster ergänzen will, kommt an die Tafel. Cluster wird ergänzt.
Die Lehrerin teilt die Klasse in drei Gruppen. Jede Gruppe bekommt die gleichen Bilder und muss anhand von diesen Bildern eine eigene Geschichte bilden. Danach setzt sich ein Vertreter jeder Gruppe bei der anderen Gruppe und erzählt seine Geschichte. Dann erzählt jede Gruppe vor der ganzen Klasse die gehörte Geschichte. Die Lehrerin korrigiert die Fehler, wenn es nötig ist.
 
 

 FU
 
      
      

 
PL
 







 

GA
 
 
 



 
PL
 
 
       Tafel
  
 
   Anlage 1
Karten mit einzelnen Buchstaben.



   Anlage 2
Karte mit Cluster.


   Anlage 3
Bilder zur Bildung der Geschichte.

5’

 

 

 

 

 

 

 

 

5’

 

 

 

 

 

 

5’

Phase der Textpräsentation und Texterarbeitung

Die Lerner verstehen den Text global und entwickeln das freie Sprechen.

Die Lehrerin gibt den ersten Teil des Textes. Sie sagt, dass die Schüler den Text nicht Wort für Wort, sondern global verstehen sollen. Sie lesen den Text in Paaren. Wenn die Wörter und Ausdrücke, notwendig zum Verstehen, nicht bekannt sind, schreibt die Lehrerin sie an die Tafel auf oder erklärt sie mündlich. 

Die Schüler arbeiten  in Paaren und überlegen, was weiter im Text passieren kann. Sie können keine ganzen Sätze schreiben, sondern nurSchlüsselwörter . Jedes Paar erzählt mündlich die eigene Geschichte.

Die Lerner bekommen den zweiten Teil des Textes. Sie lesen ihn und fragen nach dem unbekannten Wortschatz, der von der Lehrerin erklärt wird. Sie vergleichen ihre früheren Äuβerungen mit dem Originaltext. Die Schüler antizipieren jetzt, welches Ende diese Geschichte haben kann. Sie können nichts schreiben, sondern alles vor der ganzen Klasse mündlich erzählen .

Danach bekommen sie den dritten Teil des Textes. Nach dem Lesen wird auch der Wortschatz erklärt und werden die Vorschläge zum Ende der Geschichte mit dem Originaltext überprüft.

 

FU

 

PA

 

PA

 

             

PL

 PA

PL

 

PL

   Anlage 4

Erster Teil des Textes.

 

 

 

 

 

 

   Anlage 5

Zweiter Teil des Textes.

 

 

 

   
  
Anlage 6

Dritter Teil des Textes.

 

2’

 

 

2’

 

 

 

 

 

1’

Interpretationsphase

Die Lernenden sind fähig, die Gesamtproblematik des Textes zu erfassen .

Die Lehrerin fragt, wie der Text den Schülern gefallen hat und was sie darüber sagen könnten. Die Schüler äuβern spontan ihre Meinung und ihre Reaktion auf den ganzen Text.

Die Schüler diskutieren in den kleinen Gruppen über das Verhalten des Mädchens und sagen ihre Reflexionen über den letzten Teil des Textes. Danach schreiben die Vertreter der jeden Gruppe die Schlussfolgerungen der Gespräche an die Tafel auf., z.B. „Das Gute gewinnt immer; Die guten Taten helfen im Leben; Wenn jemand gut ist, bekommt dafür den hohen Preis“.

Die Lehrerin fragt nach der Gattung des Textes. Wenn die Schüler die Probleme haben, gibt sie die Hinweise, damit sie die Gattung des Textes erraten.

 

PL

 

 

GA

 

 

 

 

 

PL

  

 

 

 

 

     

       Tafel

7’

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5’

Textverarbeitungs- und Übungsphase

Die Schüler sind in der Lage, das kreative Schreiben zu entwickeln und die ausgewählten Informationen über das Märchen zu vermitteln.

Die Klasse wird von der Lehrerin in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe schreibt eine Fortsetzung der Geschichte des Mädchens aus dem vorgelesenen Text. Zweite Gruppe schreibt eine neue ausgedachte Geschichte über die gleiche Thematik, wie in dem vorgelesenen Text (wo das Gut immer gewinnt und das Böse wird gestraft) aus der Perspektive einer anderen ausgewählten Figur.

Die Gruppen präsentieren ihre Geschichte vor der ganzen Klasse.

 Später bekommen die Schüler die Arbeitsblätter mit dem Lückentext. Unten auf dem Zettel sind die Wörter, die die Lerner richtig in die Lücken eintragen müssen. Die Lehrerin liest die Informationen über das Märchen und gleichzeitig ergänzen die Lernenden diese Lücken.

Die Ergebnisse werden  überprüft, in dieser Weise, dass die gewählten Schüler ihre Antworten lesen.

Die Lehrerin verabschiedet sich von den Schülern..

 

GA

 

 

            

 

              PL

 

 

 

             

 

              PL

 

PL

   Anlage 7

Arbeitsblatt zur Fortsetzung der Geschichte.

   Anlage 8

Arbeitsblatt zum Schreiben einer neuen Geschichte über die gleiche Thematik.

      Anlage 9

Arbeitsblatt mit dem Lückentext.

   Anlage 9a

Lösung zum Lückentext.

   Anlage 10

Blatt mit den Informationen über das Märchen.

 

 

 3. Anlagen

 Anlage 1 Karten mit einzelnen Buchstaben (für den Unterricht werden die Buchstaben vergröβert und zerschnitten)



G  E T H  U G  Z  I  R  I E  K T

 

Anlage 2. Cluster


Was bedeutet dieses Wort für mich?

GUTHERZIGKEIT

Mit welchen Wörtern assoziiere ich den Begriff?

Wie kann man gut für andere sein?




Anlage 3. Bilder zur Bildung der Geschichte

© Katarzyna Kopyt

Anlage 4. Erster Teil des Textes

 
DIE STERNTALER
 
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben. Es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm eine mitleidige Frau geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und es so von aller Welt  verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann. Der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s“, und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann“. Da nahm es seine Mütze ab und gab sie ihm.

 
 Anlage 5. Zweiter Teil des Textes.
 
 
Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror. Da gab es ihm seins. Und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald. Es war schon dunkel geworden, da kam noch ein Kind und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben, und zog das Hemd aus und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, ...
 
  
 
 Anlage 6. Dritter Teil des Textes.
 
 
....   fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler. Und obwohl es sein Hemdlein weggeben hatte, so hatte es plötzlich ein neues aus allerfeinstem Linnen an. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

Anlage 10. Arbeitsblatt mit dem Lückentext


Märchen sind ............................. , die von ....................... Begebenheiten berichten. Märchen ist eine sehr alte ......................... in der mündlichen Überlieferung. Man kann  anonyme ............................ und Kunstmärchen unterscheiden, in denen der Autor bekannt ist. Im Unterschied zur Sage und Legende ist die Handlung des Märchens weder zeitlich noch .............. festgelegt.
Charakteristisch für Märchen sind......................... Elemente in Form von sprechenden Tieren und .......................... mit Hilfe von Hexen oder Zauberern sowie Riesen. Zu den beliebtesten ................................ zählt Hans Christian Andersen. Zu den bekanntesten Märchen-Sammlern gehören............................ , die Brüder Grimm, Ernst Moritz Arndt, Benedikte Naubert und Ludwig Bechstein. Die Geschichten aus 1001 Nacht sind eine Sammlung von ........................... Märchen.

 

Märchendichtern,  örtlich,       phantastische,      wundersamen,      Charles Perrault,  orientalischer, 

Textgattung,      Prosaerzählungen,             Zaubereien,       Volksmärchen


 

Anlage 10a. Lösung zum Lückentext.

 Märchen sind Prosaerzählungen, die von wundersamen Begebenheiten berichten. Märchen ist eine sehr alte Textgattung in der mündlichen Überlieferung. Man kann anonyme Volksmärchen und Kunstmärchen unterscheiden, in denen  der Autor bekannt ist. Im Unterschied zur Sage und Legende ist  die Handlung des Märchens weder zeitlich noch örtlich festgelegt.Charakteristisch für Märchen sind phantastische Elemente in Form von sprechenden Tieren und Zaubereien mit Hilfe von Hexen oder Zauberern sowie Riesen. Zu den beliebtesten Märchendichtern zählt Hans Christian Andersen.Zu den bekanntesten Märchen-Sammlern gehören Charles Perrault, die Brüder   Grimm, Ernst Moritz Arndt,  Benedikte Naubert und Ludwig Bechstein.  Die Geschichten aus 1001 Nacht sind eine Sammlung von orientalischer Märchen.

 

Bearbeitet nach: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rchen 

 

4. Didaktischer Kommentar

 
 Diese Unterrichtseinheit hat zum Grobziel die Entwicklung des freien Sprechens und kreativen Schreibens; Vermittlung von ausgewählten Informationen über das Märchen.
In dem ersten Schritt der Vorbereitungs- und Einführungsphase wird Aufmerksamkeit der Schüler auf ein Wort, das entstehen soll, gelenkt. Wenn sie aus diesen Buchstaben das Wort erraten, werden sie motiviert und haben eine positive Einstellung zu dem weiteren Verlauf der Stunde. Der weitere Schritt dieser Phase hat lexikalische und thematische Vorentlastung zum Ziel. Cluster eignen sich sehr gut zur Einführung in das Thema der Stunde, Aktivierung des bekannten und Kennenlernen des neuen Wortschatzes, Sammlung aller notwendigen Wörter. Diese Wortschatzliste bleibt an der Tafel zum Ende der Stunde und steht den Schülern bei der weiteren Arbeit zur Verfügung. Die Bilder werden als Anlass zum Üben des Sprechens ausgenutzt. Die erste Phase wird im Plenum durchgeführt, damit alle, auch die leistungsschwächeren Schüler, zur aktiven Teilnahme am Unterricht ermutigt werden.
In der Phase der Textpräsentation und Texterarbeitung wird der Text präsentiert. Diese Phase bezweckt das globale Leseverstehen. Der Text wird nicht ganz gezeigt, sondern in Abschnitten. Diese Art der Textpräsentation ermöglicht die Antizipation des weiteren Verlaufs und der Arbeit an der textproduktiven Aufgabe. Die Schüler sind sehr neugierig auf den nächsten Teil des Textes. Wenn sie das Ende der Geschichte ausdenken müssen, steigt ihr Interesse am Lesen. Die Lehrerin steht die ganze Zeit den Lernern zur Verfügung, wenn sie nach unbekannten Wörtern fragen. Die Schüler haben mehr Ideen, wenn sie in Paaren arbeiten, als in der Einzelarbeit.
In der Interpretationsphase wird das freie Sprechen entwickelt. Die Schüler haben die Gelegenheit, sich spontan zum Text zu äuβern und ihre eigene Meinung zu sagen. Sie können zuerst in den kleinen Gruppen weitere Aussagen vorbereiten, sich in die Thematik des Textes vertiefen und Schlussfolgerungen besprechen, um später vor der ganzen Klasse darüber zu erzählen. Die Lerner sind sprachlich sehr aktiv und alle Hemmungen werden abgebaut. In dieser Phase kommt auch die Benennung der Gattung des Textes vor.
Die Textverarbeitungs- und Übungsphase hat Entwicklung des kreativen Schreibens zum Ziel. Die Schüler haben eine weitere produktive und offene Übung zur Vorbereitung. Sie arbeiten in Gruppen und lernen dadurch zusammenarbeiten. Eine wichtige Rolle spielt hier die Phantasie und die Kreativität der Schüler. Die Lehrerin gibt Hinweise, wenn es nötig ist. In dieser Phase werden auch Informationen über die Gattung des Textes mit der Ergänzungsübung vermittelt. Die Schüler müssen konzentriert sein, wenn die Lehrerin die Informationen liest, um die Tabelle richtig zu ergänzen. Wenn sie den unbekannten Wortschatz erklären, steht die Lehrerin zur Verfügung zum Ende der Stunde.

5. Bericht über den Stundenverlauf 

Der Unterricht wurde in der ersten Klasse Lyzeum mit 15 Schülern (Gruppenunterricht) durchgeführt. Die Schüler lernen das zweite, aber manche das erste Jahr Deutsch. Sie sind sprachlich nicht besonders gut und haben noch Probleme mit der deutschen Sprache, deshalb wählte ich diesen relativ einfachen Text.
Die Lernenden arbeiteten das erste Mal mit dem literarischen Text in dem Unterricht.
Die Ziele der Stunde waren: die Entwicklung des freien Sprechens und des kreativen Schreibens; Vermittlung von ausgewählten Informationen über das Märchen.
Das Interesse der Schüler wurde schon am Anfang in der Vorbereitungs- und Einführungsphase geweckt. Dank dem Cluster könnten sie die schon bekannten Wörter verwenden, aber auch neue Wörter kennen lernen. Die Aufgabe, in der die Geschichten gebildet werden sollten, fanden sie sehr interessant. Die Schüler hatten viel Spaβ an der Arbeit.
In der Phase der Textpräsentation und Texterarbeitung hatten die Lernenden zuerst kleine Schwierigkeiten und Angst, weil es ihnen an Wörtern fehlte. Sie brauchten dann Hilfe des Wörterbuches oder des Lehrers.
In der nächsten Phase, der Interpretationsphase konnten sie mehr über den Text sagen. Alle nahmen am Unterricht aktiv teil. Sie hatten keine Hemmungen mehr und äuβerten sich gern. Die Lernenden entdeckten schnell, welche Lehre in diesem Text versteckt ist. Da manche Schüler noch Probleme mit der deutschen Sprache haben, sprachen sie teilweise auf Deutsch und teilweise auf Polnisch. Die fehlerhaften Aussagen wurden von Mitschülern oder vom Lehrer verbessert.
In der letzten Phase: der Textverarbeitungs- und Übungsphase beteiligten sich die Lernenden auch sehr engagiert am Unterrichtsgeschehen. Sie arbeiteten sehr gern und kreativ. Die Arbeit in Gruppen machte den Schülern sehr viel Spaβ. Der Unterricht verlief in einer netten und lockeren Atmosphäre und war für die Schüler richtig stressfrei. Sprechangst wurde endlich abgebaut.
Man muss hier stimmen, dass die Stunde mit literarischen Texten sehr interessante Unterrichtsgestaltung ermöglicht, in der die groβe Kreativität und Phantasie zum Ausdruck kommt. Wenn die Schüler schon in der ersten Phase motiviert sind, haben sie auch eine positive Einstellung zum weiteren Verlauf der Stunde und arbeiten aktiv und sehr gern.
SPIS TRESCI/ INHALT