Ein Unterrichtsentwurf mit dem Gedicht Augen in der Groβstadt von Kurt Tucholsky

Unterrichtsentwurf: Anna Rogozińska. Bearbeitung: Ewa Turkowska 
Der Text wurde nicht veröffentlicht. Beim Zitieren geben Sie die Namen der Autorinnen und die Adresse der Web-Seite an. 

1. Text und Begründung der Textwahl

Kurt Tucholsky 
 
AUGEN IN DER GROβSTADT (1930)

Wenn du zur Arbeit gehst
Am frühen Morgen,
Wenn du am Bahnhof stehst
Mit deinen Sorgen:
Da zeigt die Stadt
Dir asphaltglatt
Im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Vielleicht dein Lebensglück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
Du gehst dein Leben lang
Auf tausend Straßen;
Du siehst auf deinem Gang,
Die dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
Die Seele klingt;
Du hast´s gefunden,
Nur für Sekunden...
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
Du mußt auf deinem Gang
Durch Städte wandern;
Siehst einen Pulsschlag lang
Den fremden Andern.
Es kann ein Feind  sein,
Es kann ein Freund sein,
Es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Es sieht hinüber
Und zieht vorüber...
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
 
http://www.literaturwelt.com/werke/tucholsky/augen_in_der_grossstadt.html

Begründung der Textwahl

Das Gedicht „Augen in der Groβstadt“ von Kurt Tucholsky besteht aus drei  Strophen mit Refrain , was auf den Chansoncharakter des Textes verweist. Das Gedicht zeigt eine Situation, in der ein Mensch sich morgens auf den Weg zur Arbeit macht. Hervorgehoben wird dabei, dass er "Sorgen" hat. Es handelt sich um eine Großstadt mit anonymen Menschenmassen. Das Gedicht hat den Charakter einer direkten vertraulichen Anrede, was Betroffenheit auslösen soll - der Leser dieses Gedichts fühlt sich direkt angesprochen. Der Refrain stellt allerdings die Möglichkeit einer vertraulichen Beziehung in Frage: Es gibt lediglich einen Ansatz von Begegnung, am Ende sind die Beteiligten auseinander gerissen, es gibt keine Chance für eine Annäherung.
Der Autor dieses Gedichts –  Kurt Tucholsky, war ein scharfer Beobachter und Kritiker der deutschen Verhältnisse. Das lyrische Ich, das Tucholsky hier zur Sprache kommen lässt, führt über drei  in ihrem Bau leicht variierte Gedichtstrophen hinweg eine liedartig durchstilisierte Klage über die Flüchtigkeit der modernen großstadtgeprägten Lebensweise:  „Vorbei, verweht, nie wieder“ heißt es am Ende jeder Strophe. Das Gedicht von Tucholsky beschreibt die Isolation des modernen Menschen. Der Autor nimmt an, dass die ganze Menschheit aneinander lebt und sich somit jeder einzelne selbst verliert. 
Der Text ist formell und sprachlich einfach und wird den Schülern der 2. Klasse Lyzeum keine Schwierigkeiten beim Verstehen bereiten. Er hat einen geringen Umfang und eine leicht überschaubare Textstruktur. In Bezug auf das Gedichtsthema kann dieses Gedicht als Anlass zur mündlichen und schriftlichen Produktion dienen. Der Text ermöglicht eine kreative Bearbeitung (das Parallelgedicht oder den inneren Monolog der Hauptfigur schreiben) und subjektive Deutungen. Meiner Meinung nach ist der Text leicht in der Rezeption,  weil er eine leicht erkennbare Aussage hat. Das Thema des Gedichts ist aktuell und regt zum Nachdenken an.
Der Text entspricht sprachlich und inhaltlich dem Niveau der Lernenden. Ich vertrete den Standpunkt, dass er von den Jugendlichen als lesenswert erfahren wird. Die Schüler haben schon ein paar Mal mit literarischen Texten gearbeitet, obwohl hier keine humanistische Klasse gemeint ist. Ein Grund dafür, dass ich in dieser Klasse an einem literarischen Text arbeiten will, ist die Tatsache, dass die Schüler oft und immer aktiv am poetischen Abend teilnehmen.  Bei der Arbeit am literarischen Text zeigten die Schüler ihre Kreativität. Die Lehrerin kann mit Hilfe von solchen Texten Einblicke in die Literaturgeschichte des Zielsprachelandes bieten, indem sie die Schüler mit hervorragenden Autoren und Werken der deutschsprachigen Literatur bekannt macht.
Der Text erfüllt also textbezogene, schülerorientierte und unterrichtsbezogene Kriterien der Textauswahl, er eignet sich zur Vermittlung von Informationen über deutsche Literatur. Er ist für die Behandlung im Fremdsprachenunterricht sehr gut geeignet.

2. Unterrichtsverlauf 

  
Thema: „Augen in der Groβstadt“  von Kurt Tucholsky – Arbeit am literarischen Text
 Grobziel: Schulung freien Sprechens und kreativen Schreibens; Vermittlung von ausgewählten Informationen über Kurt Tucholsky
 Schultyp: Lyzeum
 Klasse: 2.
Unterrichtsjahr: 2.
Wochenstundenzahl: 2
 Anzahl der Schüler: 16
 Sitzordnung: Tische in 3 Reihen (Möglichkeit der Umstellung)

 

Zeit

 

Unterrichtsphase/Lernziele

 

 

Aktivitäten der Lehrerin und der Schüler

 

Sozial

form

 

Medien/Materialien

 

3’

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3’

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

7’

Vorbereitungs- und Einführungsphase

Einführung in die Thematik

Lexikalische Vorentlastung

Entwicklung des freien Sprechens

Entwicklung des kreativen Schreibens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die L klebt an die Tafel ein Blatt mit dem Hauptbegriff „Groβstadt“. Die L lässt die S die Assoziationen zu diesem Wort anstellen. Die S melden sich. Dieser S, der sich äuβert, kommt an die Tafel und schreibt seine Assoziation um das Blatt mit dem Wort „Groβstadt“ herum. Die L fragt nach der Bedeutung dieser Wörter, die die S an die Tafel schreiben. Falls nicht alle S die Bedeutung eines Wortes kennen, erklärt sie die L mit Hilfe von Muttersprache oder direkt durch Zeigen. Inzwischen klebt die L eigene Assoziationen, z.B. die Isolation, der Fremde usw. an die Tafel.

 
Dann teilt die L die Klasse in zwei Gruppen. Die S losen ein Kärtchen aus einem Umschlag. In diesem Umschlag befinden sich 16 kleine Kärtchen, entsprechend der Zahl der S. Auf jedem Kärtchen steht ein Wort, Kleinstadt oder Groβstadt. Es gibt 8 Kärtchen mit dem Wort Kleinstadt und 8 mit dem Wort Groβstadt. Diejenigen, die dieselben Kärtchen gelost haben, setzen sich zusammen. Die L hat 2 Bilder, jedes Bild stellt andere Person dar. Jede Gruppe bekommt ein Bild. Sie muss es kurz beschreiben. Die L stellt solche Fragen,  die S auf die Problematik dieser Bilder richten. Sie macht das absichtlich. Die L lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler besonders auf die auf den Bildern dargestellten Personen. Mit diesen Personen ist die erste textproduktive Aufgabe verbunden. Jede Gruppe soll den inneren Monolog der Hauptfigur aus dem Bild schreiben.

Erstes Bild (Anlage 1) stellt einen Mimen dar, der auf der Straβe unter den Passanten steht. Er zeigt eine Pantomime und niemand schenkt ihm die Aufmerksamkeit. Zweites Bild (Anlage 2) stellt einen Bettler dar, der sich über einen Hut neigt. Vermutlich niemand oder nur Vereinzelte schenken diesem armen Mann die Aufmerksamkeit.  Das betont die L besonders.

 

Die S sollen sich in die Rolle dieser dargestellten Personen einfühlen und ihre Gedanken schriftlich in Worte fassen. Das machen die S in Form eines inneren Monologs. Sie schreiben die Monologe in ihre Hefte. Dann präsentieren die S die Ergebnisse. Die Freiwilligen lesen ihre Texte laut vor.

 

 

PL

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 FU

 

 

 


 

 

 

GA

PL

 

 

 

 

 

Anlage 1

Bild eines Mimen 

 

Anlage 2

Bild eines Bettlers 

 

 

 

 

3’

 

 

 

 
 

 

2’

 

Phase der Textpräsentation
und Texterarbeitung

 

 

Verstehen des Textes(LV, HV)

 


 

Wortschatzerweiterung

 Die L verteilt die Arbeitsblätter an die S. Auf jedem Arbeitsblatt steht das Gedicht von Kurt Tucholsky, aber ohne Titel.  In jeder Strophe gibt es 3 Wörter mit verstellten Buchstaben Die Aufgabe der S besteht darin, dass sie diese Wörter richtig schreiben. Diese Wörter spielen groβe Rolle beim Verständnis des Gedichts. Dann überprüfen die S die Ergebnisse. Die L präsentiert ihnen dieses Gedicht mit Hilfe von CD-Gerät. Die L präsentiert eine Aufnahme des Gedichts von Bernhard Scheller, einem der Vorleser bei Sprechagentur. Die S hören zu und vergleichen die Wörter mit der Aufnahme.

Nach der Lektüre des vollständigen Textes wird der unbekannte Wortschatz erklärt und das Verstehen überprüft. Die S bekommen eine Wortliste, die die L angefertigt hat. 

 

 

 

 
 

EA

 

 

 

 PL

 

 

Anlage 3

Gedicht mit Wörtern mit verstellten Buchstaben

Anlage 4

Das vorgelesene Gedicht 

 

Anlage 5

Wortschatzliste 

 

 

4’

 

 
 

 

 

4’

Interpretationsphase

 Erfassen des Gedichtsthemas

 

 

 

 

Entwicklung des freien Sprechens

 

 

Jetzt sollen die S den Titel dieses Gedichts erraten. Die S stellen Vermutungen an. Die L richtet ihre Aumerksamkeit auf das Assoziogram, das die S am Anfang des Unterrichts ergänzt haben. Zusätzlich verteilt die L an die S Bilder, die im Zusammenhang mit dem Titel des Gedichts stehen. Mit Hilfe von diesen Bildern soll das Erraten des Titels leichter sein. Die L schreibt alle Titel, die die S erwähnt haben, an die Tafel. Dann sagt die L den originalen Titel des Gedichts von Kurt Tucholsky. 

Dann lässt die L die S einen Kreis mitten des Klassenraums bilden. Sie fragt die S, wie sie als Leser auf diesen Text reagieren. Nach der Lektüre bekommen die S die Gelegenheit, eigene Eindrücke, Emotionen, Wertungen zum Ausdruck zu bringen. Die S äuβern sich frei und schildern alles aus der Perspektive ihrer eigenen Lebenserfahrungen.  Aus dem Klassengespräch wird die Schlussfolgerung gezogen, dass die ganze Menschheit aneinander vorbei lebt.

 

 

 

 

 

PL

 

 

 

PL 

 

 

 

Anlage 6:  

Bild

Augen in der Groβstadt

 


 


 

 

10’

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2’

 

 

 

 

4’

Textverarbeitungs- und Übungsphase
 
Entwicklung des kreativen Schreibens

 

 

 






 

 

 

Vermittlung von ausgewählten Informationen über Kurt Tucholsky

 

 

Die S bekommen die letzte textproduktive Aufgabe. Sie besteht darin, dass sie die Parallelgedichte schreiben. In diesen Paralleltexten wird der Originaltext umgeschrieben. Das Gedicht „Augen in der Groβstadt“ dient als Muster für den Schülertext. Beibehalten wird die Form des Originals. Die S entscheiden selbst über die Titel ihrer Parallelgedichte. Die L hat auch eigene Vorschläge, wenn es um den Titel geht, z.B. „Augen in der Kleinstadt”, „Ich in der Groβstadt”, „Der Mensch in der Groβstadt”. Die L verteilt die Arbeitsblätter an die S. Die S können den Paralleltext in kleinen Gruppen schreiben. Die S benutzen beim Schreiben den Wortschatz, den sie kennen gelernt haben. Wenn ihnen Wörter fehlen, suchen sie danach in Wörterbücher, die ihnen zur Verfügung stehen, oder fragen die L. Die Gruppen präsentieren die Texte, die sie selbst geschrieben haben, ihren Mitschülern. Vor der Präsentation der Parallelgedichte sagt die L, dass die Gruppe, die das schönste Gedicht geschrieben hat, es während des nächsten poetischen Abend präsentieren kann.

 
Die L informiert die S, dass der Autor dieses Gedichts Kurt Tucholsky war. Sie sagt ein paar Worte über diese Persönlichkeit. Dann bekommen die S die letzte Aufgabe. Die L hat in der Hand einen Umschlag. In diesem Umschlag befinden sich  Kärtchen, auf denen die wichtigsten Informationen über Kurt Tucholsky stehen. Die S bekommen Kärtchen mit Informationen über Kurt Tucholsky. Die Aufgabe der S besteht darin, dass sie sich diese Informationen aus dem Kärtchen merken. Die längeren Informationen können von 2 Schülern gemerkt werden. Dann wird die Aufgabe überprüft. Die L sammelt alle Kärtchen mit Informationen über Kurt Tucholsky. Sie stellt die Fragen, die sich auf dessen Lebenslauf beziehen, z.B. Wer war Kurt Tucholsky? Was schrieb Kurt Tucholsky? usw. Die S, die die Antwort kennen, melden sich an und antworten. Dann bekommt jeder S ein Arbeitsblatt, auf dem eine kurze Biografie von Kurt Tucholsky steht. Inzwischen hängt die L die Bilder von Kurt Tucholsky an die Tafel.

 

 

 

 

GA

 

 

 

 

 




 

 

FU

 

 

 

 

 

EA/PA

 

 

PL

 

 

Anlage 6 

Arbeitsblatt

 

Wörterbücher

 



 









Anlage 7
Informationen von Kurt Tucholsky











Anlagen:
Bilder von Tucholsky

 


 

 3. Anlagen

Anlagen 1,2: Bilder im Internet zu suchen
 
 

Anlage 3.

Wenn du zur Abteri gehst
Am frühen Morgen,
Wenn du am Bahnhof stehst
Mit deinen Sngreo:
Da zeigt die Stadt
Dir asphaltglatt
Im Menschentrichter
Millionen Gstciehre:
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
Du gehst dein Lneeb lang
Auf tausend Straßen;
Du siehst auf deinem Gang,
Die dich vergaßen.
Ein Aueg winkt,
Die Seele klingt;
Du hast´s gefunden,
Nur für Sndekune...
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
Du mußt auf deinem Gnga
Durch Städte wandern;
Siehst einen Pulsschlag lang
Den fremden Andern.
Es kann ein Fndie  sein,
Es kann ein Fndrue sein,
Es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Es sieht hinüber
Und zieht vorüber...
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
 

Anlage 4. Das vorgelesene Gedicht zum Herunterladen: http://www.vorleser.net/html/tucholsky.html  

Anlage 5. Wortschatzliste

 zur Arbeit gehen – i¶ć do pracy

am Morgen – rankiem

der Bahnhof – dworzec kolejowy

die Sorge – zmartwienie

der Trichter – lejek, lej

das Gesicht – twarz, wizerunek

der Blick – spojrzenie, rzut oka

die Braue – brew

die Pupille – Ľrenica

das Lid – powieka

vorbei sein – min±ć

verwehen – rozwiewać

nie wieder – nigdy więcej

auf dem Gang – w drodze

die Seele – dusza

der Pulsschlag – tętno, bicie pulsu

der Feind – wróg

der Genosse – towarzysz

hinüber – na tamt± [drug±] stronę

die Menschheit – ludzko¶ć

 

 Anlage 6. Arbeitsblatt zum Schreiben des Parallelgedichts

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Wenn du zur  ........................   gehst
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........................................................:
Da zeigt die Stadt
Dir asphaltglatt
Im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 

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Nur für Sekunden...
 
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.
 
 
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Es kann ein Feind  sein,
Es kann ein Freund sein,
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Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
Die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.

 Anlage 7. Informationen von Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky war ein deutscher Journalist, Schriftsteller, Satiriker und Zeitkritiker.

Tucholsky schrieb kurze lyrische Alltagstexte. 

Tucholsky zählte zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik.

Tucholsky verbrachte bis zu seinem Tode die meiste Zeit im Ausland und kehrte nur noch sporadisch nach Deutschland zurück.

Solange sich Tucholsky an Deutschland gebunden fühlte, hat er als Deutscher und in Deutschland das, was er dort für nicht gut hielt, kritisiert.

Kurt Tucholsky war ein Nazigegner.

1933 verbrannten die Nazis Tucholskys Bücher und bürgerten ihn aus.

Tucholsky starb vermutlich durch Selbstmord (Überdosis Schlaftabletten).

Viele seiner Texte haben noch heute eine verblüffende Aktualität.

Kurt Tucholsky schrieb aber auch Liebesgeschichten.

Tucholsky's Bedeutung liegt vor allem in seinem Kampf für die Demokratie und Frieden.

Bekannt wurde seine satirisch – kabaretistische Kleinlyrik und seine Prosa mit dem Wortwitz der Umgangssprache.

Bilder z.B. aus der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky


4. Didaktischer Kommentar

Einführungsphase . Die Form der multimedialen Präsentation, in der die Bilder schrittweise auftauchen,  ist für Schüler sehr interessant und bringt  Abwechslung  ins Unterrichtsgeschehen. Die bunte Collage, auf der verschiedene Bilder zusammengestellt werden, weckt Neugier der Schüler, und ermöglicht die Vermutungen und Hypothesen zum weiteren Verlauf des Unterrichts aufzubauen. Die Collage dient zugleich als lexikalische Vorentlastung- es wird der Wortschatz gesammelt, der zur Bewältigung der nächsten Aufgabe nützlich sein konnte. Es ist auch eine günstige Möglichkeit um freies Sprechen zu üben. Weil diese Übung im Plenum durchgeführt wird, können die Schüler nicht nur ihre Meinung frei sagen sondern auch jene mit den anderen Schülern vergleichen. Die Collage führt auch die Schüler ins neue Thema ein.
Das Assoziogramm knüpft an das Vorwissen und die Erfahrungen der Schüler. Er dient der weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema und bereitet die Schüler auf den weiteren Verlauf des Unterrichts vor. Dank der Gruppenarbeit werden die zahlreichen Ideen und Vorschläge in einer stressfreien Atmosphäre gesammelt. Kreativität der Schüler kommt hier besonders zum Ausdruck. Obwohl sie in Gruppen arbeiten, jeder S kann seine eigene, subjektive Meinungen frei sagen. Diese Arbeitsform spricht also die Gefühle der Lernenden direkt an.
Der Vorteil des Assoziogramms wird erst jetzt völlig ausgenutzt, weil es als Sprechanlass angewendet wird. Die Schüler üben also die Fertigkeit Sprechen. Beim Gespräch mit anderen Schülern befinden sie sich in einer authentischen Kommunikationssituation, in der sie die Möglichkeit haben, ihre Meinungen frei zu äußern und jene auszutauschen. Sie lernen auch ihre Stellungnahme zu verteidigen. Die Fehler, die die Schüler begehen, werden nicht korrigiert, weil ihre Spontanität beim Sprechen wichtiger ist. Die Assoziogramme werden an die Tafel geschrieben, weil der Wortschatz, der  gesammelt wurde, zur Bewältigung der nächsten Aufgabe notwendig ist.
Das ist die erste produktive Aufgabe, die in dieser Phase vorkommt. Als Grundlage und Hilfe können die S die früher ergänzten Assoziogramme benutzen. Die Erzählung wird in der Gruppen verfasst, weil das selbstständige Schreiben der Erzählung  wegen des niedrigen Sprachniveaus der S  die Probleme bereiten könnte. Außerdem fördert die kreative Arbeit in Gruppen die Aktivität der S und erweckt ihre Interesse am Unterricht.
Die Präsentation und Zusammenstellung der Ergebnisse gibt die Möglichkeit, die Erzählungen zu vergleichen und dient noch einmal als Sprechanlass. Durch das vorsichtige Zuhören wird der auditive Lernkanal aktiviert( Entwicklung des HV). Das Bewerten der Erzählungen von den Schüler steigert   ihre Motivation
Phase der Textpräsentation und Texterarbeitung. Das Gedicht wird mit Lücken präsentiert. Dadurch werden die S gezwungen, sich aus das Lesen mehr konzentrieren, und die fehlenden Wörter zu erraten und zu ergänzen. Die im Gedicht fehlenden Wörter bzw. Ausdrucke  können dank einer einfachen Struktur des Textes leicht abgeleitet werden. Intensive und kognitive Aktivität führt zum besseren Verstehen vom Inhalt des Gedichts. Die Schüler aktivieren ihr Vorwissen und ihre Kenntnisse und verwenden jene zur Vervollständigung des Textes.
Die L verzichtet auf die vertiefte Semantisierung, weil die Wörter, die im Text auftauchen, sehr einfach sind. Der Hauptwortschatz wurde außerdem schon in der ersten Phase eingeführt.
Ergebnisse der kreativen Arbeit müssen unbedingt vor dem PL präsentiert und gelobt werden, um die Motivation der Schüler zur weiteren Arbeit zu erhöhen.
Interpretationsphase .  Durch die spontane Meinungsäußerung zum Text erfährt die L, wie die S das Gedicht verstanden haben, wie sie es interpretieren. Die zusätzlichen Fragen der L helfen beim Verstehen der Kernproblematik des Textes und dienen den S als Hilfe. Im Gespräch tauchen die S tiefer in die Problematik des Textes ein und entdecken die Zusammenhänge zwischen dem Text und der außertextuellen Wirklichkeit. Sie erfassen  auch die Intention des Autors. Dabei werden auch die affektiven Ziele erreicht – Sensibilisierung auf  Not anderer Menschen.
Textverarbeitungs- und Übungsphase. Nach der Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Textes können die S mehr Vorschläge nennen Der an der Tafel gesammelte Wortschatz ist bei der weiteren produktiven Aufgabe behilflich. Die Tafelanschrift dient als Wortmaterial zum Schreiben des Parallelgedichts.
Die S sollen jetzt die erworbenen Sprachkenntnisse beim Schreiben eines Parallelgedichts produktiv verwenden. Das Arbeitsblatt mit dem Schema soll dabei behilflich sein. Die Schüler haben jetzt die Möglichkeit die im Text verkommene Stellungnahme mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen, aus eigener Perspektive zu deuten und mit ihren Emotionen ausdrücken.
Die Präsentation der Schülergedichte im Plenum ist überaus wichtig, weil die Schüler immer den Wunsch haben, ihre Texte allen zu zeigen. Die Bewertung des besten Gedichts mit einer sehr guten Noten verursacht, dass die Schüler die Motivation zur künftigen Arbeit an literarischen Texten für die Zukunft erhalten.
Die interaktive  Aufgabe, bei der sich die Schüler die ausgewählten biographischen Informationen von K. Tucholsky  merken sollen und jene mit den anderen Schülern austauschen, hat sehr viele Vorteile. Sie trainiert Gedächtnis, erweitert das  literarische Wissen, lässt eine authentische Kommunikationssituation entstehen und intensiviert soziale Interaktionen zwischen den Schülern. Der Wortschatz, der vielleicht den Schülern die Probleme bereiten könnte, wird an die Tafel geklebt.

SPIS TRESCI/ INHALT